Was sind Exchange Traded Funds, kurz ETFs?

Indizes, in denen die wichtigsten Wertpapiere einer Region eines Landes oder einer Branche zusammengefasst werden, zeigen die Entwicklung eines Aktien- oder Anleihenmarktes (Rentenmarktes). Ein Exchange Traded Funds (kurz ETFs) oder zu deutsch börsengehandelter Fonds verfolgt das Ziel die Wertentwicklung eines ihm zugrundelegenden Indizes möglichst genau abzubilden. Falls beispielsweise der deutsche Leitindex DAX30 im Verlauf eines Jahres um acht Prozent steigt, zielt ein dem DAX folgender ETFs darauf ab, für Anleger genau die gleiche Rendite zu erzielen, abzüglich anfallender Gebühren, die als Gesamtkostenquote (Total Expense Ratio, kurz TER) bezeichnet werden. ETFs können mit einer viel niedrigeren Kostenstruktur als aktiv gemanagte Fonds operieren. Denn aktiv gemanagte Fonds erheben, für die Chance eine Wertentwicklung zu erzielen, die höher ist als die des Marktes, hohe Gebühren, ohne die sogenannte Outperformance garantieren zu können. Zudem tätigen aktiv gemanagte Fonds häufiger Käufe und Verkäufe und erzeugen dadurch deutlich höhere Transaktionskosten als passive ETFs.

Warum sollten Sparer in ETFs investieren? 

Durch den Verzicht auf ein kostspieliges aktives Fondsmanagement haben ETFs eine deutlich günstigere Gebührenstruktur als gemanagte Investmentfonds. Die Managementgebühren eines deutschen Aktienfonds liegen im Durchschnitt bei ca. 1,57 Prozent im Jahr (ohne Berücksichtigung etwaiger Ausgabeaufschläge). Die Gebühren eines ETFs auf deutsche Aktien liegen dagegen bei durchschnittlich 0,15 Prozent im Jahr. Je teuer die Anlage kommt, desto geringer sind die Gewinnchancen und damit der Ertrag der Anleger. Dies bestätigen zahlreiche Untersuchungen und wissenschaftliche Studien seit Jahren. Darüber hinaus ist der passive Ansatz der ETFs in den meisten Fällen renditestärker als der spekulative Ansatz der gemanagten Fonds. Aktuelle Studien zeigen sehr eindrucksvoll, dass nur ca. 5 Prozent aller gemanagten Fonds es langfristig schaffen ihren Vergleichsmarkt zu schlagen.

Das renommierte Fondsanalysehaus Morningstar kommt zu dem Ergebnis – kostengünstige Fonds schneiden in allen betrachteten Zeiträumen und in jeder Anlageklasse besser ab als die teuren gemanagten Fonds. Analysen des bekannten US-Wissenschaftlers und Nobelpreisträgers William Sharpe belegen umfassend, dass Fonds mit niedrigen Gesamtkosten bessere Ertragschancen haben als teure gemanagte Fonds. Denn egal wie gut der Manager und egal wie ausgeklügelt das Auswahlverfahren ist, auf längere Sicht haben teure gemanagte Fonds so gut wie keine Chance einen kostengünstigen passiv gemanagten ETFs zu schlagen.

Was schreibt die Presse zur Vorteilhaftigkeit von ETFs gegenüber aktiv gemanagten Investmentfonds

Lesen Sie dazu die Pressemitteilungen aus DIE WELT vom 29.01.2016 mit dem Titel „Affen wären an der Börse besser als Fondsmanager“ und den Artikel der FAZ vom 29.01.2016 mit dem Titel „Vergleichsindizes besser als fast alle aktiv gemanagten Fonds“

Vergleich: Passives Portfolio 1: iShares Core S&P 500 vs. Aktives Portfolio 2: Carmignac Investissement A

Das passive Portfolio 1 besteht zu 100% aus dem iShares Core S&P 500 ETF (ISIN: IE00B5BMR087) welcher den S&P 500 Index nachbildet. Das Anlageziel ist die Erzielung einer Gesamtrendite, die der Rendite des S&P 500 Index entspricht. Das aktive Portfolio 2 besteht zu 100% aus dem gemanagten Investmentfonds Carmignac Investissement A (ISIN: FR0010148981). Der Fonds investiert an Finanzplätzen der ganzen Welt. Er strebt eine größtmögliche Wertentwicklung über eine aktive, nicht an Referenzwerte gebundene Verwaltung, ohne grundsätzliche Beschränkung auf eine bestimmte Region oder einen bestimmten Sektor, Typ oder Umfang der Titel an.

Vergleich: Passives Portfolio 1: iShares Core S&P 500 vs. Aktives Portfolio 2: Flossbach von Storch SICAV – Multiple Opportunities

Das passive Portfolio 1 besteht zu 100% aus dem iShares Core S&P 500 ETF (ISIN: IE00B5BMR087) welcher den S&P 500 Index nachbildet. Das Anlageziel ist die Erzielung einer Gesamtrendite, die der Rendite des S&P 500 Index entspricht. Das aktive Portfolio 2 besteht zu 100% aus dem verwaltenden Investmentfonds Flossbach von Storch SICAV – Multiple Opportunities (ISIN: LU0323578657). Der Fonds zielt auf die Erreichung einer absoluten Rendite. Dabei gibt es keine Orientierung an einer Benchmark und keine Investitionsuntergrenze. Es wird überwiegend wird in Aktien investiert, ergänzend auch in Aktienfonds, Wandelanleihen und Zertifikate mit einem attraktiven Chancen-/Risikoverhältnis.

Welche bekannten ETFs Anbieter gibt es?

Der mit Abstand größte ETF-Anbieter in Europa ist BlackRock mit dem Markennamen iShares. Die Deutsche Bank bietet eine große Auswahl von ETFs unter dem Markennamen db X-trackers an. Weitere bekannte Anbieter sind Société Générale mit ETF-Palette namens Lyxor, Commerzbank mit ComStage und Deka/ Sparkasse mit dem Markennamen ETFlab.

Wie funktioniert die direkte (physische) und die indirekte (synthetische) Nachbildung eines Index durch einen ETFs?

→ Die direkte Replikation des Index durch einen ETFs

Bei der direkten (physischen) Replikation kauft der ETFs alle oder nahezu alle Wertpapiere aus den der jeweilige Index besteht in gleicher Gewichtung um die Indexentwicklung möglichst exakt nachzubilden. Geeignet für Nachbildung populärer Indizes mit häufig gehandelten Wertpapieren (z.B. EURO STOXX 50 oder DAX).

Vorteile der direkten Replikation:

  • einfache und nachvollziehbare Funktionsweise

Nachteile der direkten Replikation:

  • Zusatzkosten durch mögliche Anpassungen wegen Änderungen der Struktur der zugrundeliegenden Indizes
  • schwierige und kostspielige Nachbildung von komplizierten („exotischen“) Indizes

→ Die indirekte Replikation des Index durch einen ETFs

Bei der indirekten (synthetischen) Replikation macht der ETF davon Gebrauch, dass eine externe Bank Indizes effizienter abbilden kann. Diese kauft exakt die Wertpapiere, aus denen der jeweilige Index besteht und stellt dem ETF die exakte Indexperformance nach Kosten zu Verfügung. Auch hier wird das Ziel verfolgt die Entwicklung des Index möglichst genau nachzubilden. Um das Ausfallrisiko der performanceliefernden Bank abzusichern werden in der Regel seitens der Bank Sicherheiten hinterlegt. Geeignet für Nachbildung von Indizes, die aus vielen unterschiedlichen Wertpapieren (z.B. aus mehreren Ländern) bestehen und über unterschiedliche Börsen gehandelt werden.

Vorteile der indirekten Replikation:

  • deutliche Minimierung der Transaktionskosten gegenüber der direkten Replikation mit dem Ergebnis einer sehr genauen Nachbildung der zugrundeliegenden Indizes nahezu ohne Abweichungen

Nachteile der indirekten Replikation:

  • systembedingt für viele Anleger nur schwer nachvollziehbar

FAZIT

Vor allem Kosten entscheiden über den Anlageerfolg. Mit dem Kauf eines einzelnen ETFs können Sie sehr kostengünstig in einen ganzen Markt investieren. Durch einen Mix verschiedener ETFs können Sie auch komplexere Anlagestrategien einfach umsetzen und mehrere Märkte und Anlageklassen abdecken. Unsere exklusiven fondsgebundenen Tarife bieten Ihnen den Zugang zu einer großen Anzahl von ETFs, in die Sie einfach und kostengünstig mittels aller staatlich geförderter Altersvorsorgeprodukte investieren können.

ETF-Rürup Rente

Staatlich geförderte Rürup Rente mit der Möglichkeit direkt in einen oder mehrere ETFs zu investieren.

ETF-Riester Rente

Private Zulagenrente (Riester Rente) mit der Möglichkeit direkt in einen oder mehrere ETFs zu investieren.

ETF-Fondsrente

Private Rentenversicherung mit der Möglichkeit direkt in einen oder mehrere ETFs zu investieren.

ETF-Direktversicherung

Betriebliche Rentenversicherung mit der Möglichkeit direkt in einen oder mehrere ETFs zu investieren.